Ganzjährig begehbar:Themenpark „Großer Krieg“ von Monfalcone
Spurensuche: Die Via del Carso endet vor einer Eisenbahnunterführung durch die man sofort in den Föhrenwald kommt, der den Karsthang hinaufzieht. Nach wenigen Schritten eine Infotafel. Wir folgen zunächst dem Wanderweg 84 bis zu einer Abzweigung, wo wir rechts in Richtung Kote 85 und 121 folgen. Sehr bald gibt es beiderseits des Weges Reste von Schützengräben, unterhalb des Weges gefolgt von einer ziemlich umfangreichen Artilleriestellung in einer Doline, dann kreuzt ein gut ausgebauter Schützengraben. Unmittelbar darauf eine Kreuzung, wir gehen nach rechts – vorbei an einer weiteren Kreuzung – zur Kote 85 „Enrico Toti“ mit einem Gedenkhain.
Enrico Toti wurde 1882 in Rom geboren, ging mit 14 zur italienischen Marine, kehrte aber dann zur Unterstützung seiner Eltern zurück. 1908 verlor er als Heizer bei der Bahn durch einen Unfall ein Bein und widmete sich in Folge dem Radsport. Er unternahm Radtouren durch ganz Europa – bis Rußland – und in den Sudan. Bei Kriegseinbruch meldete er sich freiwillig, wurde aber abgelehnt, worauf er sich privat eine Uniform schneidern ließ und an die Front ging, wo er zunächst nur im Hinterland Hilfsdienste leisten durfte. Erst im April 1916 nahm ihn das 3. Bersaglieriregiment auf, das bei Monfalcone kämpfte. Am 6. August 1916 wurde er beim Kampf um die Kote 85 tödlich getroffen, schleuderte noch seine Krücke gegen die „Feinde“ und starb (so die Legende). Dafür erhielt er posthum die Medaglia d’Oro.
Von diesem Punkt zurück folgen wir auf der ersten Kreuzung, zunächst dem Weg nach rechts zu den Schützengräben des Colle Sant’Elia, die man nach kurzem erreicht und die extrem tief ausgebaut sind. Eine Treppe führt in diesen Graben hinunter, folgt man ihm, kommt man zu einem Betonklotz mit offenen Eisentüren. In diesem Klotz führt eine steile Treppe in eine Kaverne.
Dieser Colle Sant’Elia ist nach Antonio Sant’Elia benannt, einem Vordenker einer futuristischen Architektur, der in den Kämpfen um diesen Hügel gefallen ist.
Von da an geht man zurück bis zur Wegkreuzung, wo man nun den Weg zur Höhenkote 121 „Cima di Pietra rossa“ nimmt. Mit diesem Ziel weiter trifft man auf Weg 84, der dann in Richtung Rocca führt, doch wir bleiben zunächst in Richtung Kote 121, kreuzen wiederum einen Schützengraben und kommen zu einem mit reichlich Beton ausgebauten Grabensystem, dem wir in Richtung Kote 121 aufwärts folgen. Bei einer Gabelung des Grabens halten wir uns rechts, vorbei an halbrunden Maschinengewehrständen, Kaverneneingängen, Deckungsnischen, Ausstiegen in Richtung Feindseite als auch Treppen in Richtung Hinterland. Bei einer weiteren Gabelung des Grabens folgen wir dem in Beton eingeritzten Hinweispfeil „Monfalcone“ und kommen so zur Höhe 121, wo ein Stück eines österreichischen Grabens mit Sandsäcken, Eindeckungen und hölzernen Gewehrtischen rekonstruiert ist. Wenn wir den Graben weitergehen, umrunden wir die Höhenkote, gehen wieder abwärts und steigen den Graben, den wir aufgestiegen sind, wieder zum Zubringerweg hinunter.
Schließlich auf dem fast ebenen Weg zurück zum Durchgang unter Bahnlinie zur Via del Carso.
11.010 Schritte / 316 Höhenmeter
Hinweis: Der Weg führt teilweise durch Eichenwälder – daher Vorsicht wegen der Raupen der Eichen-Prozessions-Spinner. Eine Berührung dieser sorgt für wochenlangen, schmerzhaften Juckreiz am ganzen Körper!
Tipp aus:
© Peter Schubert
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