Malborghet/Malborghetto – Fort Hensel: 

Die Festung ist von der Autobahn aus auf der gegenüberliegenden Talseite sichtbar. Für einen Besuch muss man jedoch die alte Kanaltal-Straße benützen!

Kehle (=feindabgewandte Seite) von Werk Hensel der österreichisch-ungarischen Festung Malborghet

 

Von der ehemaligen Marketenderei im Tal blieb nur das Fundament, das sich nahe beim Parkplatz befindet.


GESCHICHTE: 1808 begann unter dem Kommando von Hauptmann Friedrich Hensel der Bau einer Befestigung auf dem Felsrücken Tschalawai gegen die napoleonischen Truppen. Als diese im Mai 1809 tatsächlich aus Italien vorrückten, wurden sie mehrere Tage aufgehalten. Hensel und fast alle seiner Leute fielen im Kampf, aber die französischen Truppen trafen zu spät in Wien ein,  um in die Schlacht bei Aspern noch eingreifen zu können: Napoleon verlor erstmals eine Schlacht. Als 1881 zur Sperre des Kanaltals neuerlich eine Festung gebaut wurde, erhielt sie den Namen des historischen Verteidigers des Vorgängerbaues. Der Sperrkomplex bestand aus zwei „Werken“ (=Festungen). Ab Juni 1915 lag das – bereits veraltete – Fort unter Beschuss der überlegenen italienischen schweren Artillerie, die es schwer beschädigte, aber es blieb als Rückhalt für die nahe Front bis zum Durchbruch von Flitsch-Tolmein im Herbst 1917 besetzt. Nach Kriegsende wurde das Fort von den Italienern teilweise gegen Österreich modernisiert, nach 1945 neuerlich modernisiert und war durch Jahrzehnte militärisches Sperrgebiet – heute  sind die Ruinen frei zugänglich.


ZUFAHRT: Von Süden bis nach dem Ort Malborghetto vor dem Tunnel links das Löwendenkmal, das an die Kämpfe der Zeit Napoleons erinnert. Auf beiden Seiten der Straße kleine Parkmöglichkeiten.

Die mehrsprachigen Informationstafeln sind auch mit zahlreichen Fotos sehr informativ gestaltet.
 

Heute fehlt die Hofwand der Festung und die Zwsichendecke im Inneren.

SPURENSUCHE Gegenüber dem Denkmal führt die alte Straße um den Felsen herum, ein relativ neuer Friedensweg beginnt bei den Grundmauern der Marketenderei der Festung. Mäßig steigend aufwärts zum Block B der Festung, dann weiter auf einem Weg aufwärts zu Block A, wo noch zwei Geschützbrunnen zu sehen sind, wo unter Panzerkuppeln 10-cm-Geschütze stationiert waren. Ein Weitergehen ist wegen der Abbrüche gefährlich und unergiebig. Rückweg auf der Anstiegsroute.
Knapp vor dem Abstieg befindet sich praktisch gegenüber des Kehlkoffers des Blockes B der Eingang zur Anlage aus der Zeit des Kalten Krieges nach 1945. (Mit Taschenlampe begehbar.)
3350 Schritt / 157 HM


 Ein Foto auf einer Infotafel zeigt auch eine der ehemaligen Panzerkuppeln … 

… heute ist davon nur noch der Schacht erkennbar.

Text aus dem Buch:


 


 © Peter Schubert


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